Holz, Gold & Glas

Essentielle Dekonstruktionen erinnerter Räume

Ich erinnere mich an einen Ort. Er ist aus Holz und Farbe und Fachwerk. Aus Straßen und Häusern, die langsam gewachsen sind. Aus einem Fenster und Spitzengardinen und Gelb.

Ich weiß, wo er ist, aber nicht, wie viele Gassen er hat oder wie viele Türen.

Holz – Moritzberg

(Papier, Pappe, Spanplatte, Holz, Glas, Lack, Acrylfarbe, Spitze)

Ich erinnere mich an Kirchen. An Dächer aus Kupfer und Patina und Böden aus Stein. An Mauern und Orgelchöre und bunte Lichterscherben und Gold im Dunkeln.

An festgefügte Strukturen und Winkel, die sich nicht wandeln.

Gold – Kirchen

(Holz, MDF-Platte, Spanplatte, Acrylglas, Kupfer, Stein, Acrylfarbe, Gold, Stoff)

Ich erinnere mich an einen anderen Ort. Er ist aus Glas und Streben und Zukunft. Aus Arbeit, Metall und Beton. Aus grauen Spiegeln und kaltem Blau. Aus Alter und Jugend und offenen Fassaden.

Glas – Hafen

(Acrylglas, Styrolglas, Metall, Flachbettdruck)

In der Erinnerung an flüchtig erkundete Orte verbleiben fragmentarische, manchmal trügerische Eindrücke. Sie lassen sich nicht ohne Weiteres realitätsnah abbilden, obwohl die Grundstimmung der Orte, kleinste Details und die Lage der Orte bewusst bleiben.

Einzelne Bildelemente und Materialien, zerstückelt zusammengesetzt und mit historischen Stadtplänen überdruckt, bilden die Außenflächen und Formen der Hildesheimer Orte Moritzberg, Hafen und verschiedener Kirchen nur ungefähr ab. Impressionen und fragmentarische Erinnerungen werden so zu gefühlten Charakterskizzen.

  • Holz, Gold & Glas
  • 2015